Die Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse

Gewerkschaftlicher Widerstand und internationale Solidarität

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November 2, 2022 | History

Die Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse

Gewerkschaftlicher Widerstand und internationale Solidarität

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Im Herbst 1934 war es der KPD im Großraum Wuppertal gelungen, in einem organisierten überbetrieblichen Rahmen, gemeinsam mit Sozialdemokraten und Parteilosen, 48 betriebliche Widerstandsgruppen aufzubauen, die direkt in fabrikinterne Auseinandersetzungen eingriffen, die eigene Zeitungen herstellten und Kurzstreiks auslösten. In Velbert wurde sogar der Deutsche Metallarbeiter-Verband (DMV) unter Beteiligung von sozialdemokratischen DMV-Funktionären wieder gegründet.

Zu Jahresbeginn 1935 startete die Gestapo eine beispiellose Verhaftungsoperation. Von 1935 bis 1937 wurden im Großraum Wuppertal insgesamt mehr als 1.900 Menschen verhaftet und 649 Personen von ihnen in den sog. Wuppertaler Gewerkschaftsprozessen wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Teil zu mehrjährigen Haftstrafen verrurteilt.17 Aktivisten verloren ihr Leben während der polizeilichen Voruntersuchung. Mit Ewald Funke starb einer der Hauptakteure des Wuppertaler Widerstandes 1938 unter dem Fallbeil in Berlin-Plötzensee.

Die sogenannten „Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse“ erlangten eine große internationale Beachtung. Europaweit setzten sich über die Parteiengrenzen hinweg Unterstützer für die 1.900 verhafteten Wuppertaler Arbeiter ein.

Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) und auch der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei im Exil (SOPADE) unterstützten die verhafteten Wuppertaler Arbeiter.

Wuppertal-Komitee

Herausragend war die Unterstützung der Wuppertaler WiderstandskämpferInnen durch die weltweite Menschenrechtskampagne des Wuppertal-Komitees. Ein von niederländischen Intellektuellen und der KPD-Abschnittsleitung in Amsterdam gegründetes „Centraal Comité Wuppertal Proces“ (Wuppertal-Komitee) begann Weihnachten 1935 Geld für die Familien der Verhafteten zu sammeln. Auf dem Höhepunkt der Kampagne entsandten französische Gewerkschaften und holländische Studentenorganisationen Delegationen zu den Prozessen nach Wuppertal.Die Liste der ungefähr 60 namentlich bekannten Unterstützer und Aktivisten liest sich wie ein „Who is Who“ der niederländischen Arbeiter-, Frauen- und Friedensbewegung. Herauszuheben sind die international bekannte Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin C.R. Ramondt-Hirschmann, der Philosoph Hendrik Josephus Pos, der Historiker Jan Romein, der Philosoph Leo Polak, die Lehrerin Aleida Lie Heijnen, der Rechtsanwalt Isaak Kisch und die Grande Dame der niederländischen Arbeiterbewegung Henriette Roland Holst-van der Schalk.Viele der Prominenten hatten sich bereits vorher für deutsche Flüchtlinge eingesetzt und waren seit Juni 1936 im „Komitee für Wachsamkeit“ organisiert.

Als die deutsche Wehrmacht im Mai 1940 die Niederlande überfiel, waren die Aktivitäten des Wuppertal-Komitees bei den Nationalsoziallisten nicht vergessen. Im Gegenteil: vor allem die jüdischen Niederländer, die für das Wuppertal-Komitee gearbeitet hatten, waren in größter Gefahr. Insgesamt sechs jüdische Komitee-Mitglieder fanden gewaltsam den Tod.Vier jüdische Angehörige des W.K. wurden in Konzentrationslagern ermordet. Andere wurden verhaftet und in Verhören von der Gestapo gequält.

(Quelle: Lehmanns Media)

Publish Date
Publisher
Verlag de Noantri
Language
German
Pages
546

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Edition Availability
Cover of: Die Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse
Die Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse: Gewerkschaftlicher Widerstand und internationale Solidarität
2012, Verlag de Noantri
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Book Details


Published in

Bremen, Germany, Wuppertal, Germany

Table of Contents

I. Einleitung Page 11
1. Forschungsstand Page 14
2. Fragestellungen Page 29
3. Begriffe und Quellen Page 31
II. Das sozialistische Milieu Page 37
1. Industrielle Struktur Page 37
1.1. Wuppertal Page 37
1.2. Velbert Page 38
2. Arbeiterbewegung Page 39
2.1. Arbeiterbewegung in Wuppertal bis 1914 Page 39
2.2. Arbeiterbewegung in Velbert bis 1914 Page 42
2.3. Spaltung der Arbeiterbewegung Page 43
2.4. Sozialistische Milieuorganisationen Page 49
2.5. Spaltungen innerhalb des sozialistischen Milieus Page 51
3. Soziale und politische Auseinandersetzungen 1929–1933 Page 53
3.1. Kräfteverhältnisse Page 54
3.2. Politische Gewalt Page 56
3.3. „Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft“ – der militante Antifaschismus Page 56
3.4. Erwerbslose und Arbeiter in Aktion – Streiks und Hungerunruhen Page 59
III. „Machtergreifung“ und Verfolgung bis Mitte 1934 Page 65
1. Vom 30. Januar 1933 bis zum Reichstagsbrand Page 65
2. SA-Terror nach dem Reichstagsbrand Page 72
3. Die Zerschlagung der Freien Gewerkschaften Page 76
4. KZ Kemna Page 78
IV. Widerstand Page 83
1. Ausgangslage für den Widerstand 1934/1935 Page 83
2. Der Sinn illegaler Arbeit Page 84
3. Widerstandsstrukturen Page 86
4. Der AM-Apparat in Wuppertal Page 99
5. Jüdische Kommunisten im AM-Apparat der KPD Page 110
6. Sozialdemokratischer Widerstand? Page 112
7. Sozialdemokraten im kommunistischen Widerstand Page 114
8. Frauen im Widerstand Page 119
9. Profil der Verfolgten Page 125
V. Betrieblicher und gewerkschaftlicher Widerstand Page 133
1. Ökonomische Ausgangslage Page 133
2. Arbeiteropposition – betriebliche Bewegungen Page 134
3. Lohnabzug oder freie Kassierung Page 136
4. Von der RGO zum Aufbau der Freien Gewerkschaften Page 139
5. Wiederaufbau der Freien Gewerkschaften Page 142
6. Gewerkschaftsgruppen in Wuppertal Page 144
7. Gewerkschaftsgruppen in Velbert Page 165
8. Entwicklung der Gewerkschaftsgruppen Page 174
9. Auseinandersetzung um den Verbandstag Page 176
10. Freie Gewerkschaften in oder außerhalb der DAF aufbauen? Page 180
11. Die Strategie des Trojanischen Pferdes Page 181
12. Freie Gewerkschaften oder kommunistisch kontrollierte Gewerkschaft? Page 183
VI. Die Stadt der Hochverräter – Die Zerstörung der Wuppertaler Arbeiterbewegung Page 193
1. Vorbereitung zum Hochverrat Page 193
2. Massenverhaftungen 1934/1935 Page 194
2.1. Verhaftungen in Remscheid Page 196
2.2. KJVD Page 198
2.3. Die Verhaftung von August Gerhards Page 200
2.4. Wilhelm Spicher Page 201
2.5. Die Verhaftungen vom 17. Januar 1935 Page 202
2.6. Zerschlagung des „Technischen Apparates West” Page 207
2.7. Velbert Page 210
2.8. Zerschlagung der Betriebszellen in Barmen Page 211
2.9. Die Zerschlagung des KJVD (März 1935) Page 212
2.10. Einzelfestnahmen: Bertram, Vorberg, Breuer, Schmitt, Claasen, Muth Page 215
2.11. Verhaftungen September 1935 (Anger-Verfahren) Page 216
2.12. Verhaftungen November/Dezember 1935 (Bleiwass-Verfahren) Page 217
3. Flucht und Exil Page 217
VII. Die Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse 1935–1936 Page 221
1. Einheits- und Volksfront Page 221
2. „Brüsseler Konferenz“ Page 222
3. Wiederaufbau der illegalen KPD und Prozesskampagne Page 224
4. Vor Gericht 1935/1936 Page 228
4.1. Übersicht über die Teilprozesse Page 229
4.2. Verfahren gegen KJVD-Mitglieder Page 231
4.3. Der Prozess gegen die Velberter Page 233
4.4. Remscheid-Verfahren/Salz u.a Page 234
4.5. VGH-Prozess Page 236
4.6. Löhde-Verfahren Page 238
4.7. Einzelverfahren Page 240
VIII. Weltweite Solidarität – das Wuppertal-Komitee Page 243
1. Politische Vorgaben Page 244
2. Gründung des Wuppertal-Komitees (W.K.) Page 246
3. Politische Ausrichtung und Zusammensetzung des Wuppertal-Komitees Page 249
4. Öffentlichkeitsarbeit und internationale Solidarität Page 260
5. Unterstützung der Gefangenen und ihrer Angehörigen Page 263
6. Delegationen zur Beobachtung der Prozesse Page 264
7. Reaktionen auf die Kampagne Page 271
8. Ausweitung der Themen Page 275
9. Die Auflösung des Wuppertal-Komitees Page 280
10. Das Scheitern von Einheits- und Volksfrontpolitik Page 280
IX. Geschlagen Page 285
1. Die Verhaftungen von Karl Ibach, Ewald Funke und Otto Kettig Page 285
2. Verhaftungswelle Sommer 1936 Page 288
3. Die Enttarnung des AM-Apparates Page 290
4. Vor Gericht Page 295
4.1. Bruckner-Prozess Page 295
4.2. Einzelprozesse (Karl Ibach, Walter Sander, Ewald Funke, Otto Kettig) Page 297
4.3. Lebensweg der jüdischen Aktivisten Page 299
5. Netzwerk der Verfolgung Page 303
5.1. Gestapo Page 305
5.2. Gestapo in Wuppertal Page 306
5.3. Gestapo-Personal Page 307
5.4. Sicherheitsdienst SD Page 314
5.5. DAF-Geheimdienst „Amt Information“ Page 317
5.6. Justiz Page 322
6. Zerstörung der Widerstandsgruppen Page 340
6.1. Ursachen für die Verhaftungen Page 341
6.2. Unter Folter Page 346
6.3. Todesfälle in der Haft Page 351
6.4. Aussagen, Belastungen und Verrat? Page 355
6.5. Denunziationen Page 356
6.6. V-Leute Page 357
7. In Gefangenschaft Page 372
7.1. Zuchthaus, Straflager der Justiz und Gefängnis Page 372
7.2. Konzentrationslager Page 374
X. Im Krieg Page 379
1. Ende des Widerstands? Page 379
2. Lebenswege Page 381
3. Die Ermittlungen und der Zugriff der Gestapo Page 393
4. Gerichtsverfahren gegen deutsche Emigranten Page 402
5. Lebensweg der niederländischen Aktivisten Page 404
6. Widerstandskämpfer als Soldaten Page 407
6.1. „Bewährungseinheiten“ der Wehrmacht Page 407
6.2. Bewährungseinheit der Waffen SS – Sonderformation Dirlewanger Page 409
6.3. Mitkämpfer in den europäischen Befreiungsbewegungen Page 410
6.4. Für den sowjetischen Geheimdienst Page 415
7. Neuformierung des Widerstands Page 416
7.1. Knöchel-Gruppe Page 416
7.2. Gruppe Alfons Kaps Page 417
7.3. Die Zerschlagung der Knöchel-Organisation Page 418
7.4. Gruppe Wichlinghausen – Karl Igstaedter Page 420
8. Befreiung Page 423
9. Die Toten Page 425
XI. Nachkriegszeit Page 433
1. Die geschlagenen Sieger Page 433
2. Antifa-Ausschüsse Page 434
3. Entnazifizierung Page 437
4. Das Entstehen der Gewerkschaften Page 438
5. Wiederaufbau der Parteien Page 441
6. Soziale Auseinandersetzungen Page 443
7. Der Kalte Krieg Page 448
8. Lebenswege Page 450
8.1. Heinrich Schmitt, Sonderminister für Politische Befreiung in Bayern Page 456
8.2. Elli Schmidt, Vorsitzende des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) Page 457
8.3. Karl Ibach, Vorsitzender des Zentralverbandes Demokratischer Widerstandskämpfer- und Verfolgtenorganisationen (ZDWV) Page 460
8.4. Otto Funke, Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer in der DDR Page 463
8.5. Otto Heyler, Sachsenhausenhäftling und Informeller Mitarbeiter Page 464
8.6. Fritz Benner, Anarchosyndikalist und Re-Remigrant Page 466
9. Verfolgung der Täter Page 467
10. Ehrung der Opfer und Gedenken Page 474
XII. Fazit Page 479
Anhang Page 497
1. Quellenverzeichnis Page 497
2. Literaturverzeichnis Page 503
3. Abkürzungsverzeichnis Page 532
4. Bildnachweis Page 536
5. Danksagung Page 537
4. Register Page 538

Edition Notes

Series
Verfolgung und Widerstand in Wuppertal, 12

Classifications

Library of Congress
HD8457.W82 S77 2012

The Physical Object

Format
Paperback
Number of pages
546
Dimensions
22 x x centimeters
Weight
800 grams

ID Numbers

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OL26630535M
ISBN 10
394364300X
ISBN 13
9783943643008
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2012510557
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