Der junge Vampirjäger Jost Zaneiss wird zu Kunz Graf von Bassenberg gerufen. Lachner, Medikus und bekannter Blutsäufer, hat des Grafen Verlobte, Jungfer Adelgunde, entführt, und Zaneiss soll ihm helfen, sie zu befreien. Doch auf der Reise zum Städtchen Tollenbruck, wo Medikus Lachner die Versprochene des Grafen festhält, geschehen merkwürdige Dinge. Auf dem Weg durch den Wald bezichtigt der Wildhüter den Adeligen der Wilderei an einem Reh, das seltsam blutleer in einer Würgeschlinge hängt.
Nach einer Nacht in einem Gasthaus entdeckt Zaneiss eine tote Kröte vor der Tür - in Idris ein Schutzbann gegen Geschöpfe der Finsternis.
Und kaum haben sie Lachner in Tollenbruck ausfindig gemacht, wird Graf Kunz vor Gericht angeklagt, er sei ein Vampir. Ausgerechnet Lachner soll den Beweis führen. Zaneiss, der Jungfer Adelgunde um die Zuneigung ihres Verlobten beneidet, kommen erste Zweifel an der Identität des Grafen. Trotzdem setzt er alles daran, dessen Unschuld darzulegen, doch den Beweis können nur drei Tropfen des adeligen Blutes erbringen ...

Irene Bulling bricht in ihrem ersten Roman gleich zwei ungeschriebene Gesetze des Fantasy-Genres: Sie lässt Jäger und Geschöpf der Nacht einen Pakt schließen - und gibt der Liebe zwischen Männern Raum, ganz ohne Klischees und Anzüglichkeiten. In zarten Anspielungen voller Hoffnung, dass mehr als tiefe Freundschaft möglich ist, entwickelt sie eine humorvolle Erzählung zwischen Ombrage und Vertrauen und bereitet dem Leser am Schluss eine saftige Überraschung. Drei Tropfen Blut sind fantastischer Lesegenuss für alle, die gute Unterhaltung und sinnliche Freiheit schätzen, garniert mit liebevollen Scherenschnitten.