An edition of Der Umgang mit der Natur (1999)

Der Umgang mit der Natur

Das Gesellschafts-Umwelt-Verhältnis aus der Sicht der ostasiatischen Kulturen unter besonderer Berücksichtigung der Republik Korea

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April 28, 2010 | History
An edition of Der Umgang mit der Natur (1999)

Der Umgang mit der Natur

Das Gesellschafts-Umwelt-Verhältnis aus der Sicht der ostasiatischen Kulturen unter besonderer Berücksichtigung der Republik Korea

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In der Einleitung zu der aus den Forschungsarbeiten der Verfasserin entwickelten Veröffentlichung wird zutreffend hervorgehoben, das Verhältnis der Gesellschaft zur Umwelt bilde eines der zentralen Themen der theoretischen und der politischen Diskussion im Osten wie im Westen. Die Aktualität des Themas sei durch die in Rio de Janeiro von der Völkergemeinschaft beschlossene Agenda 21 erhöht worden, wobei eine Fokussierung der Aufmerksamkeit auf den Leitaspekt der Agenda 21, das Postulat der sustainability, erfolgt sei.

Zentral für die Untersuchung sei – wie auch in der Agenda 21 – das Gesellschafts-Naturverhältnis, wobei sich die Aufmerksamkeit der vorgelegten Veröffentlichung auf die traditionellen ostasiatischen Werte richte, deren Steuerungswirkung im Mittelpunkt der Diskussion stehe. Bei der theoretischen Reflektion über diese Werte ständen sich zwei Grundauffassungen gegenüber. Auf der einen Seite werde behauptet, dass es "asiatische Werte", von denen in der europäischen Theoriediskussion zunehmend die Rede sei, als solche nicht – oder nicht mehr – gäbe, und es infolgedessen auch nicht als überzeugend erscheine, von "der" ostasiatischen Kultur zu sprechen. Auch sei es unrichtig, von asiatischen Werten als Triebfeder der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung in der Region Ostasien zu sprechen, wie verbreitet auch die Vorstellung sei, dass es diese "asiatischen Werte" gebe und sie eine maßgebliche Rolle in der Entwicklung der ostasiatischen Staaten spielten.

Dem steht die mehrheitlich vertretene Auffassung gegenüber, dass es zwar einheitliche ostasiatische Werte nicht gibt, jedoch sehr wohl eine übergreifende ostasiatische Wertstruktur, die freilich nationale, regionale und ethnische Ausprägungen hat und die, generalisiert man sie, übereinstimmende Züge hat und übereinstimmende Charakteristika aufweist. Was insbesondere bei der Betrachtung der koreanischen Kultur deutlich wird, ist, dass sich zwar im Zuge des Wertewandels innerhalb weniger Jahrzehnte infolge westlicher Einflüsse postmaterialistische "Sekundärwerte" herausbildeten, dass demgegenüber jedoch die tradierten, die "primären" Werte nahezu unberührt bleiben.

Die Verfasserin geht vom Fortbestand der ostasiatischen Wertstruktur aus. Auf dieser Grundlage wird diskutiert, ob sich generelle Parallelen zwischen kulturellen Inhalten und wechselseitigen Beiträgen zur zivilisatorischen Entwicklung herausarbeiten lassen. Insoweit hatte Capra schon in den 80er Jahren Parallelen zwischen traditionellen ostasiatischen Werten und ostasiatischem Wissen und naturwissenschaftlichen Ansätzen und Erkenntnissen des Abendlandes gefunden. Die von ihm angenommene Konvergenz zwischen moderner naturwissenschaftlicher Forschung und ostasiatischen Denkweisen bezeichnete er "als neues Weltbild", in einer Welt, in der, wie er meinte, die Menschheit nur dann weiter vorankommen könne, wenn sie die theoretische Dimension mit der, wie er es nennt, "mystischen" Dimension verbinde und beides in ihr Denken und Handeln einbeziehe. Capra ist nicht der einzige westliche Wissenschaftler, der damit einer engeren Durchdringung östlichen und westlichen Denkens das Wort redet.

Ein theoretischer Brückenschlag zur ostasiatischen ganzheitlichen Weltsicht findet sich auch bei Beck im Kontext zu seinen Ausführungen zur Weltrisikogesellschaft. Beck meint, seine Sicht der Realität impliziere den Abschied vom Dualismus von Gesellschaft und Natur. Die Theorie der Weltrisikogesellschaft übersetze die Frage nach den Naturzerstörungen – und der daran anschließenden Frage, wie wir mit der Natur nach ihrem Ende umgingen – in die Frage: Wie geht die moderne Gesellschaft mit selbstfabrizierten Unsicherheiten um. Dabei ergebe sich die Unterscheidung zwischen entscheidungsabhängig erzeugten Risiken, die im Prinzip kontrollierbar seien und solchen Gefahren und Risiken, die den Kontrollanspruch der Industriegesellschaft unterliefen, da die mit der Industriegesellschaft entwickelten und perfektionierten Institutionen und Normen versagten.

Die Versuche, bestehende Übereinstimmungen zwischen Ost und West zu konstruieren, sind zwar löblich, sie greifen jedoch der möglichen Entwicklung voraus und sind deswegen mit Fragezeichen zu versehen, weil es, wie bereits gesagt, "die" ostasiatische Kultur und die ostasiatischen Werte als Einheit nicht gibt und andererseits zwischen fernöstlichem Denken und Handeln und westlichem Denken – soweit eine Generalisierung möglich sein sollte – bisher jedenfalls erhebliche und möglicherweise schwer überbrückbare Unterschiede liegen.

Mit Recht kann man dennoch aus der Sicht der Verfasserin auch heute noch von einem panasiatischen Denken, Handeln und Verhalten sprechen, das sich vom westlichem ebenso unterscheidet, wie das muslimische vom westlichen. Wie auch die moderne angewandte Ökonomie erkannt hat, denken und handeln Asiaten, jedenfalls konventionell erzogene, anders, als Europäer oder als Amerikaner. Dabei ist es schwierig, diese Unterschiede zu konkretisieren. Zutreffend bringt Needham insoweit zum Ausdruck, die Kenntnis und Wertschätzung der Errungenschaften anderer Kulturen könne nur zu einem Anwachsen des gegenseitigen Verstehens führen. Wir (Europäer) müssten uns vor der Versuchung hüten, zu meinen, die moderne (westliche) Zivilisation habe überhaupt erst mit Renaissancegestalten wie Galilei und Vesalius im 16. Jahrhundert begonnen, und vor der Schlussfolgerung, die Weisheit sei sozusagen erst mit uns (Europäern) geboren. Es dürfe nicht verkannt werden, dass der chinesische und überhaupt der ostasiatische Beitrag zum Naturverständnis des Menschen und zur Beherrschung der Natur von großer Bedeutung gewesen sei. Kein einziges Volk und keine Gruppe von Völkern könne beanspruchen, zur wissenschaftlichen Entwicklung allein beigetragen zu haben. Der Grund für diese Vorbemerkungen liegt darin, dass die Agenda 21 von einem Denken auszugehen scheint (und ein dementsprechendes weltweit übereinstimmendes Handeln nahe legt), von einem Verständnis der Realität, das der Sichtweise des Westens entspricht und insoweit von einem in Rechnung stellen kulturspezifischer Besonderheiten weit entfernt erscheint. Hier dürfte der Eurozentrismus seine Hand im Spiel gehabt haben und eine Betrachtensweise, die von der unbegrenzten Machbarkeit der Dinge, auch der gesellschaftlichen Entwicklung, durch Technologie und Wissenschaft, bevorzugt mit Hilfe neuer umfassender Planungs- und Informationssysteme, ausgeht. Die westliche Sicht der Dinge ist jedoch eine erheblich andere, als die fernöstliche und es ist zu konstatieren, dass sich diese Erkenntnis zwar allmählich – jedenfalls zum Teil – in der Forschung Bahn bricht, nicht aber im Alltagsdenken und -handeln, also auch nicht im politischen Denken und Handeln.

Abgesehen davon finden sich bekanntlich allenthalben und nicht zuletzt in den westlichen Theorien äußerst divergierende Sichtweisen mit je spezifischen unterschiedlichen Wahrnehmungen und Konstruktionen "der Realität" und entsprechenden Lösungsmustern, die es auch unmöglich machen, verallgemeinernd vom "westlichen Denken" auszugehen, wie im ostasiatischen Raum häufig fälschlich verallgemeinernd gesagt und geschrieben wird. Dementsprechend gibt es eben auch in Asien unterschiedliche Werte und darauf aufbauende Wahrnehmungen, Sicht- und Herangehensweisen an die Realität, traditionelle und moderne. Auch insoweit sind also Verallgemeinerungen (die Asiaten denken so oder so) problematisch.

Gleichwohl wird in der Veröffentlichung der Versuch gemacht, einige generelle Rundlinien ostasiatischen Denkens herauszuarbeiten und dies am Beispiel Südkoreas. Abschließend betont die Verfasserin, die Erörterungen über die ostasiatische Werte, insbesondere in Bezug auf das Verhältnis Gesellschafts-Natur, ergebe, dass die tradierten Wertmuster im Zuge der Globalisierung, Modernisierung und Industrialisierung durch neue Werte überlagert wurden. Doch wurden die tradierten Werte keineswegs ausgemerzt, sondern in ihrer Gewichtung verschoben. Neuere Aktivitäten belegen, dass Bemühungen um eine Restauration im Gange, wenngleich auch nicht sonderlich erfolgreich, sind.

Flankierend kommen die Impacts der Agenda 21 hinzu, die konkrete Handlungsvorschläge zu einer Aufwertung von Umweltpolitik im gleichgewichtigen Kontext von Wirtschafts- und Sozialpolitik im Sinne einer gleichgewichtigen nachhaltigen Entwicklung der drei Komponenten umfassen. Das Leitprinzip der Agenda 21, die Nachhaltigkeit, ist zwar weltweit in der Politik aufgegriffen und mit Bemühungen bedacht worden, sie auf allen Ebenen in die politische und gesellschaftliche Wirklichkeit umzusetzen. Auch sind in diesem Zusammenhang – wenn auch in reduzierter Form – umweltethische Forderungen formuliert worden, die freilich zum Teil unklar geblieben sind. Dem steht freilich eine politische, ökonomische und gesellschaftliche Realität gegenüber, in der sich eher das Handeln und Verhalten in alten Mustern manifestiert. Von einer spürbaren dramatischen Wende ist aller Ort bisher nicht viel zu bemerken.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob und in welcher Form es der Gesellschaft in der Zukunft möglich ist, eine lebenswerte Form der Weiterexistenz zu finden, wobei sich die weitere Frage stellt, was für eine Zukunft oder auch was für eine Kultur gewünscht und angestrebt wird: Eine Kultur der Solidarität und des Wissens, des harmonischen Zusammenlebens zwischen Mensch und Natur, oder eine Kultur der weiteren entmenschlichenden Technisierung und Industrialisierung. Die Weltkrisengesellschaft, von der die Rede war, wird immer evidenter, die Umweltproblematik offenkundig von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr immer komplexer und undurchschaubarer. Die Probleme der Bevölkerungsexplosion, der zunehmenden Umweltbelastung, der unaufhaltbaren Entwicklung der Arbeitslosigkeit trotz ökonomischen Wachstums, wachsender Kriminalität, Regierungsunfähigkeit bei einer häufig kurzsichtigen und/oder macht-, konkurrenz- und wachstumsorientierte Politik, zunehmende Manipulation und Missbrauch der Medien und der Technologien und vieles andere mehr beunruhigen zunehmend die Wohlstandsgesellschaften. Die Krise der Werte wird bei dieser Lage kaum noch wahrgenommen, weil sie verdrängt wird durch die Präferenzen der Berichterstattung der Medien, die stärker auf Sensationen und manipulative Werbung, denn auf die Depravation der menschlichen Gesellschaft gerichtet ist.

Alles dies verlangt und bietet die Gelegenheit eines gemeinsamen und kreativen Bemühens um ein verändertes Umwelt- und Risikobewusstsein, das auf der Folie des Wissens um diese neue Situation in solidarischer Weise die Formulierung und Durchführung neuer Werteinstellungen zu den Problemen der Welt eröffnet.

Die Forderungen, die in Anbetracht der weltweiten und zunehmenden Risiken während des Umweltgipfels in Rio de Janerio 1992 bezüglich des Nachhaltigkeitsprinzips erhoben wurden, waren nicht nur ein Aufruf zum Schutz der Natur. Sie beinhalteten auch ein neues gesamtgesellschaftliches Entwicklungskonzept, das Gerechtigkeit und Chancen für alle schafft und die Zerstörung der erschöpfbaren natürlichen Ressourcen der Erde beendet. Weitgehend fehlt allerdings bisher der politische Wille - vielleicht zum Teil auch das Vermögen – zu einer weltweiten konsequenten und effizienten Befolgung dieser Ziele mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, obwohl, wie beispielsweise auch in Deutschland zu beobachten, verbale Aktivitäten in reicher Form und auf allen Ebenen zu beobachten sind.

Die notwendige Metamorphose verlangt nach alledem nach einer energischeren Behauptung der besten Seiten des menschlichen Geistes und seiner wertethischen Haltung. Ein deutlicher Wandel ist notwendig, der nicht weniger tief greifend ist, als jener, den die industrielle Revolution mit sich brachte. In einem kritischen Moment des notwendigen Umschwungs zu einer neuen Zivilisation, zu einer Gesellschaft des Wissens und der Multimedien, ist zu bedenken, dass die menschliche Gesellschaft derzeit nicht über die nötigen materiellen und immateriellen Ressourcen verfügen dürfte, mit denen eine lebbare Zukunft erreicht werden kann, solange nicht ein minimaler Konsens über die Erneuerung ethischer und moralischer Werte besteht, welche die Dynamik des Wandels und den Sinn des Lebens bestimmen und steuern.

Einem globalen Wertewandel könnte ein neues Wohlstandsmodell zugrunde liegen, beispielsweise ein solches, wie es von Weizsäcker skizziert wird, ein Wohlstandsmodell, das gesellschaftlichen Luxusbedürfnissen in neuen Formen gerecht werden könnte. Längerfristig ist es denkbar, dass sich die Vorstellungen von Wohlstand und Luxus weitgehend vom Verbrauch von Natur abkoppeln. Die heutige Idee von Wohlstand und Luxus durch immer weiter wachsenden Konsum ist ökologisch unhaltbar und muss durch das ökologische Paradigma über das gehandelt wurde, ersetzt werden. Utopien verschiedenster Art zeichnen sich am Horizont ab. Sie werden überzeichnet und dann als Bedrohung gegenwärtiger Wohlstandsattribute instrumentiert. Solche Überzeichnungen werden dann als Argument gegenüber notwendigen institutionellen Veränderungen, die mit einem radikalen Bewusstseins-, Werte und Politikwandel verbunden sein müssten, benutzt. Die erforderliche kulturelle Evolution funktioniert – im Unterschied zur biologischen Evolution – über andere Medien, über Informationsvermittlung, Lernleistungen, Organisation von Erfahrung und Verhaltensänderung. Sie kann daher schneller vor sich gehen und kurzzeitigere Modifikationen zulassen.

Dennoch stellt sich, auch vor dem Hintergrund der Empfehlungen der Agenda 21 die Frage nach der politischen Steuerbarkeit von Lebensweisen, von denen die Agenda 21 die Steuerbarkeit von Konsumgewohnheiten in den Vordergrund gestellt hatte. Die Steuerung durch Normen setzt dabei eine komplexe gesamtgesellschaftliche Konstruktion voraus: das Bestehen eines sozialen Gefüges, in dem es ein gemeinsam anerkanntes (und von den Individuen auch verinnerlichtes) "höheres Ganzes" gibt. Mit Bezug auf ein solches würden dann Handlungen als gut oder böse, richtig oder falsch, rechtmäßig oder rechtswidrig kodiert werden können. Anders ausgedrückt setzt diese Steuerbarkeit die entsprechende Legitimation und die Verbindlichkeit der Steuerungsmittel voraus. Die Wirksamkeit von Mitteln dieser Art ist in Theorie und Politik umstritten.

Erforderlich erscheint jedenfalls eine Verstärkung der indirekten Steuerung mittels des Instruments der capacity building, gemeint ist damit der Aufbau personeller Kapazitäten und administrativer Strukturen, des personellen, wissenschaftlichen, technologischen, organisatorischen und finanziellen Potentials politisch-administrativer Einheiten.

Erforderlich ist weiterhin eine grundsätzliche Umgestaltung des internationalen Institutionengeflechts. Mit Recht waren, wenn auch bisher folgenlos, Überlegungen angestellt worden, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) den Status einer Sonderorganisation zu geben bzw. aus UNEP und UNDP eine solche Sonderorganisation zu bilden. Auch wurde die Einrichtung eines Global Environmental Council gefordert, der ein dem UN-Sicherheitsrat vergleichbares Gewicht haben sollte.

Notwendig sind nicht alleine neue organisatorische, institutionelle, also letztlich bürokratische Strukturen, denn der erforderliche Paradigmenwechsel lässt sich nicht bürokratisch steuern und verwalten, wie offenbar vielfach angenommen wird. Erforderlich ist das Umdenken in die Richtung eines umfassenden ökologischen Paradigmas, das auf den oben dargestellten Kernprinzipien der Rückbesinnung auf das frühere ungestörte bzw. symbiotische Verhältnisse zwischen Mensch und Natur und der Achtung der Natur, auf der Reanimation alter Werthaltungen und auf der Umsteuerung von zu einen nachhaltigen Entwicklung beruht. Diese sind essentiell für jede Neuerung in die Richtung einer nicht nur nachhaltigen, sondern überlebensfähigen Entwicklung. Notwendig ist ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, eine Orientierung an anderen, als den derzeitigen Werten, und dies nicht in irgendeiner fernen Zukunft, sondern in einer absehbaren und möglichst kurzen Zeit. Die Empfehlungen der Agenda 21 können vor diesem Hintergrund als mögliche Übergangslösungen, nicht jedoch als endgültige Lösung der globalen Umweltkrise betrachtet werden.

Unter dem Vorzeichen der heutigen Globalisierung und weltweiten Konkurrenz ist es für die Realisierung hilfreicher internationaler politische Ziele vor allem wichtig, dass diese nicht für eigen Interessen bestimmter Staaten oder bestimmter Gruppen, sei es im machtpolitischen oder im ökonomischen Sinne, ausgenutzt werden. Ein gemeinsames Handeln unter Berücksichtigung einer gemeinsamen Vereinbarung ist die Voraussetzung einer nachhaltigen Politik. Anderenfalls können die Staaten, die arglos internationale Umweltvereinbarungen umsetzen, in Anbetracht der sich schnell ändernden Weltströmungen und Entwicklung nur der Verlierer sein oder zum Verlierer werden.

Wichtige nationale Voraussetzungen einer neuen internationalen Umweltpolitik sind:
- verstärkte politische Wahrnehmung der Bedeutung globaler Umweltprobleme,
- ausreichende Kapazitäten zur Analyse und Bearbeitung globaler Umweltprobleme und deren Lösungsbedingungen,
- entsprechende Forcierung der Kompetenz und des Engagements nationaler Repräsentanten in internationalen Gremien mit direktem und indirektem Umweltbezug.

Von ähnlich großem politischem Gewicht dürfte auch und nicht zuletzt die Glaubwürdigkeit nationaler Reforminitiativen sein. Neue und erhebliche Änderungen bedingende Instrumente des internationalen Umweltschutzes können nur dann überzeugend propagiert und generalisiert werden, wenn in der nationalen Umweltpolitik entsprechend – nicht nur verbal – vorgegangen wird.

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Der Umgang mit der Natur: Das Gesellschafts-Umwelt-Verhältnis aus der Sicht der ostasiatischen Kulturen unter besonderer Berücksichtigung der Republik Korea
1999, Technische Universität Berlin, Univ.-Bibliothek, Abt. Publikationen
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Edition Notes

Literaturverzeichnis : p.251-277. Stichwortverzeichnis : p. 279-320.

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Berlin
Series
FAGUS-Schriften, Band 7

The Physical Object

Pagination
XXII, 320 p.
Dimensions
14.7 cm x 21 cm

ID Numbers

Open Library
OL23371585M
ISBN 10
3798316309

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