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Linke Fabrikintervention in den 70er Jahren

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January 4, 2023 | History

Frühschicht

Linke Fabrikintervention in den 70er Jahren

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Klaus Franz hat es getan, Berthold Huber hat es getan, Joschka Fischer hat es getan.

»Ich wusste nicht, was auf mich zukam. Aber ohne die Arbeiterklasse hatten wir keine Chance, die Welt zu verändern, so viel war klar.« Das schreibt Harry Oberländer 1977, einige Jahre nachdem er als revolutionärer Aktivist bei Opel in Rüsselsheim angeheuert hatte. Vom Studenten zum Arbeiter.

Was heute kaum vorstellbar klingt, war Anfang der 70er Jahre weit verbreitet. Auf die antiautoritäre Revolte von 1968 folgte für viele der Schritt in die Produktion; einige Tausend junge Linke tauschten den Seminarstuhl gegen die Werkbank ein, um die Arbeiterklasse für Revolution und Kommunismus zu begeistern.

Inzwischen ist Klaus Franz (ehemals Mitglied der maoistischen KPD/AO) Betriebsratsvorsitzender bei Opel, Berthold Huber (ehemals Mitglied in der Vorgängerorganisation der MLPD) Vorsitzender der IG Metall, und Joschka Fischer (ehemals Revolutionärer Kampf, Frankfurt) war der erste grüne Außenminister und berät nun deutsche Unternehmen aller Sparten.

Über die bunte Vielfalt der linken »Betriebsintervention« ist hingegen kaum noch etwas bekannt. Ebenso fast vergessen: Auch in bundesdeutschen Fabriken herrschten in jenen Jahren keineswegs nur Ordnung, Fleiß und Disziplin. Zwar ließen sich die westdeutschen ArbeiterInnen anders als in Frankreich oder Italien nicht von der revolutionären Begeisterung mitreißen, die die Universitäten erfasst hatte, doch wilde Streiks waren häufig und hohe Lohnabschlüsse die Regel.

Das Buch geht der Faszination nach, die diese Ereignisse auf die rebellischen StudentInnen hatte. Es behandelt die K-Gruppen, die sich an Lenins Modell der Kaderpartei orientierten, ebenso wie die Spontis, deren Schlachtruf »Wir wollen alles« lautete und die die These von der Autonomie der Arbeiterkämpfe in der Fabrik erproben wollten. Es zeichnet den Weg junger Linker in die Betriebe nach und schildert, welche Erfahrungen sie dort machten. Damit handelt es vom Konflikt zwischen revolutionären Wünschen und den Mühen des Alltags, von Begeisterung und Ernüchterung über die Arbeiterklasse und von der Krise der autoritären Disziplin, die zur Krise der Großfabrik und der an ihr orientierten politischen Ansätze beitrug.

Im Mittelpunkt stehen die Erfahrungen der ProtagonistInnen dieses Experiments, die mal nur einige Monate, manchmal ein ganzes Leben in der Fabrik geblieben sind.

(Quelle: Assoziation A)

Publish Date
Publisher
Assoziation A
Language
German
Pages
238

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Edition Availability
Cover of: Frühschicht
Frühschicht: Linke Fabrikintervention in den 70er Jahren
2011, Assoziation A
Paperback in German - 1. Auflage

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Book Details


Published in

Berlin, Germany

Table of Contents

Einleitung Page 7
1. Lärm Page 15
Bildung, Beat und Vietnam – die Zutaten der Revolte Page 17
»Und du weißt, es wird passiern! Wenn wir uns organisiern!« (Ton Steine Scherben) Page 25
»Man merkte, dass die Vorgesetzten einen Kopf kleiner waren« (Betriebsrat der Bremer Klöckner Hütte über die Septemberstreiks) Page 33
2. »A working class hero is something to be…« Page 41
»Die Arbeiterklasse geht ins Paradies« (Parole der italienischen Fabrikrevolten) Page 45
»Wer eine Sache nicht untersucht hat, der hat kein Recht mitzureden« (Mao) Page 49
»Aus den Massen schöpfen, in die Massen tragen« (beliebtes Motto maoistischer Gruppen) Page 58
Das Universum des Marxismus-Leninismus Page 64
3. Der Prinz und das Dornröschen Page 75
Zelle, Zeitung und ZK – maoistische Rezepte für die Fabrik Page 76
Experimente gegen die Ohnmacht am Band Page 84
Revolutionärer Kampf in Frankfurt Page 85
Arbeitersache in München Page 91
»Sendika satilmiş!« – »Die Gewerkschaft ist käuflich!« (Parole türkischer Arbeiter im Fordstreik) Page 92
»Innenkader sind Feierabendspontis, Außenkader haben den ganzen Tag Feierabend« Page 100
»Wir sind keine Spatzen, wir brauchen keine Krümel!« (Parole der Siemens-Frauengruppe zur Tarifrunde 1972) Page 104
»Abweichungen in der praktischen Zellenarbeit« – ML-Szene zwischen proletarischer Linie und betrieblicher Realität Page 106
4. »Organisation kaputt« Page 115
Eine »andere« Arbeiterbewegung? Page 122
»Der Stein, den sie abgerissen haben, ist ihnen wieder an den Kopf geflogen« (Parole im Frankfurter Häuserkampf) Page 130
Der große Basar – das Zeitalter der »Nicht-Arbeit« bricht an Page 135
Die Festung Page 144
»Wenn der Feind uns bekämpft, dann ist das gut und nicht schlecht« (Mao) – »Rote Betriebsräte« und Gewerkschaftsopposition Page 148
»Theorie der Drei Welten« und der sinkende Stern der ML-Bewegung Page 157
Das »rote Jahrzehnt« geht zu Ende Page 159
5. Revolution Page 167
Die verstreute Opposition: Betriebslinke zwischen Gewerkschaftsapparat und »anderer Arbeiterbewegung« Page 175
»Oh Baby, mein Sozi-Antrag ist abgelehnt. Soll ich jetzt ne Umschulung machen oder doch lieber ABM?« – Jobben gegen die Arbeit Page 186
Schwarze Katze Page 189
Wildcat Page 196
Jenseits der Verweigerung Page 200
Revolution oder Rente? Page 203
6. Ihre Verbindung wird gehalten Page 209
Ouellenmaterial
Literatur Page 231
Zeitschriften Page 236
Interviews Page 238

Edition Notes

Includes bibliographical references (p. 231-238).

Other Titles
Frühschicht: Linke Betriebsintervention in den 70er Jahren

Classifications

Dewey Decimal Class
331.8094309047 [DDC22ger]
Library of Congress
HD8451 .A85 2011

The Physical Object

Format
Paperback
Pagination
238p.
Number of pages
238
Dimensions
21.3 x 14 x 2 centimeters

ID Numbers

Open Library
OL25403759M
ISBN 10
3935936834
ISBN 13
9783935936835
LCCN
2011430503
OCLC/WorldCat
709663216
Google
KiPNQQAACAAJ
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