Kurd Kisshauer als Amateurastronom wurde von der Familie von Bülow beauftragt, einen Käufer für die 1914 geschlossene Sternwarte Bothkamp zu suchen, nachdem die Familie von dem 1919 abgeschlossenen Schenkungsvertrag mit der Sternwarte Kiel zurückgetreten war. Für das Deutsche Museum fertigte er Zeichnungen des Bothkamper Spektrographen an. Der Verkauf misslang und die Utensilien gingen nach 1930 in den Besitz des Museums Kiel über.
In den 1920er Jahren arbeitete Kisshauer in den Zeiss-Werken in Jena. Er publizierte über das Jenaer Zeiss-Planetarium. In Jena korrespondierten er und seine Frau Margarethe mit Elisabeth Förster-Nietzsche.
Kisshauer war Mitglied der Deutschen Astronomischen Gesellschaft. 1926 gründete er als Direktor und wissenschaftlicher Leiter das Städtische Planetarium Dresden. Kisshauer verließ Dresden 1930. Das Planetarium musste wegen fehlender Besucher während der Weltwirtschaftskrise zwischenzeitlich geschlossen werden und wurde später als Veranstaltungsgebäude umgewidmet.
Kisshauer ging nach Berlin und wohnte zunächst in Steglitz, Arndtstraße 11, bzw. im Wedding, Goebelstraße 10. Kisshauer hat zeitweise für die Siemens-Stiftung gearbeitet und wohnte zuletzt in Charlottenburg, Jungfernheideweg.
In der Nazizeit war Kisshauer Referent im Propagandaministerium von Josef Goebbels und dann im Amt Rosenberg. Seine Sicht auf die Astrologie reflektierte die naziinternen Konflikte; er schrieb Bücher zum Thema und publizierte in Zeitungen, z. B. seine Sicht auf die Astrologie als "orientalisch und volksschädlich" im Zentralorgan des NS-Studentenbundes vom 4. Januar 1936. Noch 1944 veranlasste Kisshauer die Besetzung von Lehrstühlen der Theoretischen Physik mit Gegnern von Einsteins Relativitätstheorie.
Nach dem Krieg hielt Kisshauer wieder Vorträge zur Astronomie, z. B. vor der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft und im SWF. Kisshauer war Mitglied der DEGESA - Deutsche Gesellschaft für Siedlungen im Ausland.
Schriften und Vorträge
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Das in Jena erbaute neue Planetarium. In: D. Uhrmacherkunst, Jg. 49, Nr. 40, Okt. 1924. S. 618 bis 620
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Artikel zur totalen Sonnenfinsternis am 29. Juni 1927. In: Urania, Band 3, Seite 364
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Vortrag vor dem Reichsausschuss für Hygienische Volksbelehrung: Krankheit und Horoskop
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Die Astrologie — eine Wissenschaft ?, NM, Bd. 9, 1938, S. 344 bis 350
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Künstliche Monde und ihre Bedeutung für die Wissenschaft (Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, 11.11.1956)
- Als es noch kein Fernrohr gab (SWF II, 1958), Von der Sonnenuhr bis zur Quarzuhr (SWF II, Mai 1958)
Quellen
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Gudrun Wolfschmidt: Astronomisches Mäzenatentum. BoD – Books on Demand, S. 76, 2009
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Wilhelm Theodor H. Wulff: Tierkreis und Hakenkreuz: Als Astrologe an Himmlers Hof. Bertelsmann Sachbuchverlag, 1968, S. 105
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Ellic Howe: Astrology and psychological warfare during World War II., 1972
- Gerd Simon: Chronologie Wagner, Kurt (Physiker), Tübingen
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Alternative names
- Kurd Kißhauer
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January 5, 2011 | Edited by Ghosttexter | 1 Ergänzung, 1 Korrektur |
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