Kurd Kisshauer als Amateurastronom wurde von der Familie von Bülow beauftragt, einen Käufer für die 1914 geschlossene Sternwarte Bothkamp zu suchen, nachdem die Familie von dem 1919 abgeschlossenen Schenkungsvertrag mit der Sternwarte Kiel zurückgetreten war. Dieses Vorhaben misslang und die Utensilien gingen nach 1930 in den Besitz des Museums Kiel über. Siehe auch: Gudrun Wolfschmidt. Astronomisches Mäzenatentum. BoD – Books on Demand, S. 76, 2009
In den 1920er Jahren arbeitete Kisshauer in den Zeiss-Werken in Jena. Hier korrespondierten er und seine Frau Margarethe mit Elisabeth Förster-Nietzsche. Er schrieb auch: Das in Jena erbaute neue Planetarium. In: D. Uhrmacherkunst. Jg. 49, Nr 40, Okt. 1924. S. 618 bis 620.
Kisshauer war Mitglied der Deutschen Astronomischen Gesellschaft. 1926 gründete er als Direktor und wissenschaftlicher Leiter das Städtische Planetarium Dresden. In der Urania, Band 3 - Seite 364, beschrieb er die totale Sonnenfinsternis vom 29. Juni 1927. Kisshauer verließ Dresden 1930. Das Planetarium musste wegen fehlender Besucher während der Weltwirtschaftskrise zwischenzeitlich geschlossen werden und wurde später als Veranstaltungsgebäude umgewidmet.
Kisshauer ging nach Berlin und wohnte zunächst in Steglitz, Arndtstraße 11, bzw. im Wedding, Goebelstraße 10. Er berichtete vor dem Reichsausschuss für Hygienische Volksbelehrung: Krankheit und Horoskop. Kisshauer hat zeitweise für die Siemens-Stiftung gearbeitet und wohnte zuletzt in Charlottenburg, Jungfernheideweg.
In der Nazizeit war Kisshauer Referent im Amt Rosenberg. Seine Sicht auf die Astrologie reflektierte die naziinternen Konflikte; er schrieb Bücher zum Thema und es sind auch sehr kritische Kommentare überliefert (orientalisch und volksschädlich): Wilhelm Theodor H. Wulff. Tierkreis und Hakenkreuz: Als Astrologe an Himmlers Hof. Bertelsmann Sachbuchverlag, 1968, S. 105; Ellic Howe. Astrology and psychological warfare during World War II. , 1972; Die Astrologie — eine Wissenschaft ?, NM, 1938 (9), 344-350. Noch 1944 veranlasste Kisshauer die Besetzung von Lehrstühlen der Theoretischen Physik mit Gegnern von Einsteins Relativitätstheorie: Gerd Simon: Chronologie Wagner, Kurt (Physiker), Tübingen.
Nach dem Krieg hielt Kisshauer wieder Vorträge zur Astronomie: Künstliche Monde und ihre Bedeutung für die Wissenschaft (Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, 11.11.1956); Als es noch kein Fernrohr gab (SWF II, 1958), Von der Sonnenuhr bis zur Quarzuhr (SWF II, Mai 1958).
Weiterführende Links:
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http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Städtisches_Planetarium
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http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/ChrWagnerKurt.pdf
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http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/ChrHS.pdf
- http://ora-web.swkk.de/archiv_online/gsa.Vollanzeige?u_id=590106&id=307402 (Archivdatenbank des Goethe- und Schiller-Archivs)
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